Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Das Lyrische Quartett vom 28.06.2011
Mit Gast Nico Bleutge
Kristina Maidt-Zinke, Harald Hartung, Heinrich Detering und Nico Bleutge – sie eröffnen das lyrische Quartett. Als vierteljährlicher Jour Fix startet es am 28.06.2011 mit dem Ziel, eine fundierte Diskussion fernab des eingeschworenen Lyrikzirkels und frei von wissenschaftlichem Fachjargon zu führen. Der Name ist nicht umsonst angelehnt an das „Literarische Quartett“, das nach Kristina Maidt-Zinke vor allem zwei Aufgaben erfüllte: die Erweiterung des Interessentenkreises für Gegenwartsliteratur sowie eine niveauvolle Auseinandersetzung und das qualifizierte Streiten über Literatur und ihre Relevanz.
Mit dem Konzept, drei Neuerscheinungen vorzustellen und einen Haltbarkeitstest eines älteren Gedichtbandes durchzuführen, wurden bei der Eröffnungsveranstaltung Texte von Kurt Drawert, Elke Erb, Lutz Seiler, Ulrike Almut Sandig und Günter Eich diskutiert. Dabei spricht das lyrische Quartett auf keinen Fall banale Kaufempfehlungen aus. Das wird bereits bei der negativen Einschätzung von Kurt Drawerts Gedichtband Idylle, Rückwärts klar. Vielmehr kann das Publikum bei der Besprechung von Elke Erb Meins miterleben, wie professionelle Kritiker ganz individuell mit Lyrik umgehen und wie jeder das Gedicht auf seine Weise liest, um sich dann wieder als einfühlsames Kollektiv an Lutz Seilers bruchstückhafte Geschichtshinterlassenschaft im felderlateinzusammenzuschließen. Bevor der Versuch unternommen wird, auf fünfzehn Minuten Günter Eichs Poetik anhand des Bandes Botschaften des Regens wieder zu erwecken und zugleich zu begraben, schießt Harald Hartung im Zuge der Besprechung von Ulrike Almut Sandigs Dickicht die steile These ab, dass man sich als junger Lyriker ans Märchen halten muss, weil den erfahrungsarmen Dichtern der Biografieschatz fehle.
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