Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„‘Denn das Wort ›Abwesenheit‹ ist noch hier, es ist erklärt und könnte gelesen werden‘, schrieb Wolfgang Hilbig in seinem Essay Späte Entgegnung. Jahrzehnte nach der Veröffentlichung des gleichnamigen Debüts mühte sich Hilbig unentwegt und scheinbar vergeblich, seine Vorstellung des Begriffs zu erhellen. All zu leicht hätten es sich die poetischen Apologeten hüben wie drüben gemacht. Missverstanden hätten sie ihn, so insistierte er unnachgiebig, aber kaum schien es ihm möglich, sich und zugleich jenen Begriff verständlich zu machen, der das Gesamtwerk durchzittert und grundiert. Dies ist der Versuch sich durch die gesammelten Abwesenheiten hindurchzuzählen, bis zum Urgrund der Poesie: dem Ort der Abwesenheit.“ In diese Worte fasst Nancy Hünger, geboren 1981, ihre Faszination durch Wolfgang Hilbig, dem sie ihre Zwiesprache widmen will. Hünger studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar und lebt als freie Schriftstellerin in Gotha. Sie erhielt u.a. das Hermann-Lenz-Stipendium, das Dürener Förderstipendium Lyrik und das Thüringer Literaturstipendium Harald Gerlach. Zuletzt erschien von ihr der Gedichtband: 4 Uhr kommt der Hund. Ein unglückliches Sprechen (Edition Azur 2020).
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Nancy Hünger
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Wolfgang Hilbig
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