Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Am Leben zu sein ist für Yirgalem Fisseha Mebrahtu, geboren 1981 in Adi-Keh/Eritrea, keineswegs selbstverständlich. Die Journalistin, Dichterin und Schriftstellerin war bis 2009 in Eritrea Programmdirektorin des Bildungssenders Radio Bana, wurde dann verhaftet und verbrachte sechs Jahre ohne Anklage und Gerichtsverfahren in einem Militärgefängnis, Verhören und körperlicher Folter ausgesetzt. 2018 gelang ihr die Flucht, und sie wurde Stipendiatin des Writers in Exile-Programms des PEN. Ihr erster Lyrikband in deutscher Übesetzung (Das Wunderhorn 2023) versammelt Gedichte, die während und nach ihrer Haft entstanden, resonanzreiche Gedanken zu Menschenrechten und Gerechtigkeit, Zeugnisse einer tiefen Friedenssehnsucht. Hans Thill, geboren 1954, Lyriker und Übersetzer, ist seit 2010 Leiter des Künstlerhauses Edenkoben, seit 2003 der Übersetzerwerkstatt Poesie der Nachbarn - Dichter übersetzen Dichter. Zahlreiche Preise, zuletzt Basler Lyrikpreis 2021. Nora Zapf ist Lyrikerin und Übersetzerin aus dem Spanischen und Portugiesischen, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hispanistik Innsbruck (Lateinamerikanistik) und Mitglied im Kuratorium der Stiftung Lyrik Kabinett.
Ich bin am Leben
Yirgalem Fisseha
Mebrahtu
liest aus ihrem ersten
ins Deutsche
übersetzten Gedichtband
(englisch / deutsch)
Mit ihr auf dem Podium:
ihr Nachdichter
Hans Thill
Moderation: Nora Zapf
Lyrik-Kabinett
Amalienstr. 83a (Rückgebäude)
U3/U6 Haltestelle Universität
Gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
Eintritt: € 8 / erm. € 6
Mitglieder unseres Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl