Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Ein Revolutionär der Landschaftsmalerei an der Schwelle zur Moderne: Joseph Mallord William Turners (1775–1851) neue Form der Wahrnehmung, die Reduktion von Landschaftseindrücken auf Dynamiken von Farbe, Licht und Atmosphäre, bezaubert bis heute. Dank einer Kooperation mit Tate Britain, London, kann das Lenbachhaus München derzeit eine Werkschau von Gemälden, Aquarellen und Skizzen aus allen Schaffensphasen Turners zeigen, die seinen Werdegang und seine bildnerischen Innovationen nachvollziehbar machen. Karin Althaus, Kuratorin der Ausstellung, und Tobias Döring beleuchten im Gespräch Turners literarische Facetten. Im Fokus steht dabei Turners Seestück Entrance of the Meuse; Orange-Merchant on the Bar, Going to Pieces. Welche Rolle spielt die Ästhetik des Erhabenen in Wort und Bild und wie inspirierte Turners Malerei, besonders das Motiv des Schiffbruchs, dichterische Auseinandersetzungen? Karin Althaus ist Sammlungsleiterin am Lenbachhaus, wo sie zahlreiche Ausstellungen zum 19. und frühen 20. Jahrhundert kuratierte. Tobias Döring lehrt englische Literaturwissenschaft an der LMU München.
Foto oben: Joseph Mallord William Turner, Entrance of the Meuse: Orange-Merchant on the Bar, Going to Pieces; Brill Church bearing S. E. by S., Masensluys E. by S. (Mündung der Maas: Handelsschiff für Orangen zerbricht auf der Sandbank; die Kirche von Brill Richtung Südsüdost, Maassluis Südost), ausgestellt 1819, Tate: Accepted by the nation as part of the Turner Bequest 1856 © Foto Tate
This canvas yells the fury of the sea.
Across a quiet room, where people murmur
their poised appreciations, it shrieks out
the madness of the wind …
John Wain: „Shipwreck. For a painting by J.M.W. Turner”, in: Open Country. Hutchinson 1987, S. 78ff.
Die Leinwand gellt die Meeresraserei
Durch stille Säle, wo gesittet flüsternd
der Kunstverständige staunt; entfesselt kreischt
aus ihr der Irrwitz der Orkane ...
(Übersetzung: Lyrik Kabinett)
Turner Talks:
Schiffbruch und Untergang
Ein Gespräch
zwischen der
Ausstellungskuratorin
Karin Althaus und
Tobias Döring
Veranstaltungsort: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, Luisenstraße 33
Treffpunkt: Kunstbau
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Der Eintritt in die Ausstellung
unterliegt den regulären Preisen.
Mitglieder unseres Freundeskreises
erhalten an dem Tag
ermäßigten Eintritt
in die Ausstellung.
Die Plätze sind begrenzt.
Anmeldung bis 05.02.2024
unter: kunstvermittlung-lenbachhaus (at) muenchen.de