Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„Ohne ihn gelesen zu haben, lässt sich kaum wissen, wie dem Menschen sauwohl sein kann.“ Mit dieser Formulierung charakterisierte Hegel die Komödien des Aristophanes. 200 Jahre nach Hegel lässt Niklas Holzberg all den Spaß fühlbar werden, den die Lektüre dieses sinnenfrohen und spottlustigen Komödiendichters noch heute bereiten kann. Holzberg versetzt Leser und Hörer mitten in die pulsierende Metropole Athen, die vor 2500 Jahren politisch und intellektuell das Zentrum der Welt war. Man diskutierte über Krieg und Frieden, spottete über Philosophen und Politiker und liebte die Knaben und die Frauen. Insbesondere aber liebte man Tragödien und Komödien, die als Teil heiliger Riten aufgeführt wurden.
Mit seinen unverblümten Übertragungen lässt Holzberg die pralle Lebenswirklichkeit der Werke lebendig werden: eine ebenso sachkundige wie unterhaltsame Einführung in Lysistrate, Die Weibervolksversammlung, Die Ritter u.v.a..
Niklas Holzberg, geb. 1946 in Dillingen/Donau, ist seit 1983 Professor für klassische Philologie an der LMU und stellte im Lyrik Kabinett schon mehrere seiner bei C.H.Beck erschienenen Bücher vor: zu Liebesgedichten der Antike, zu Vergil oder zu Horaz.
Stefan von der Lahr ist seit vielen Jahren Lektor für Altertumswissenschaften beim Verlag C.H.Beck.
KALONIKE. Was ist es denn, liebe Lysistrate, wozu du uns Frauen zusammenrufst? Was ist das Ding? Wie groß ist es?
LYSISTRATE. Groß!
KALONIKE. Etwa auch dick?
LYSISTRATE. Auch dick, beim Zeus!
KALONIKE. Und wieso sind wir dann nicht da?
LYSISTRATE. Nicht von der Sorte! Dann wären wir nämlich schnell zusammenge-kommen! Nein, es ist ein Ding, das ich aufgespürt habe und womit ich mich in vielen schlaflosen Nächten herumgewälzt habe.
KALONIKE. Herumgewälzt? Dann ist es wohl jetzt ein labiles Ding?
LYSISTRATE. So labil jedenfalls, dass des ganzen Griechenlands Heil in den Händen der Frauen liegt …
Aristophanes, Lysistrate,
übers. von Niklas Holzberg
Sex und Spott und Politik
Aristophanes:
(ca. 450-385 v. Chr.)
Der größte Komödiendichter
der Antike
Vorgestellt von Niklas Holzberg
Einführung: Stephan von der Lahr
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei