Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Raphael Urweider, geb. 1974, studierte in Freiburg deutsche Literatur und Philosophie. Er versteht sich als Musiker und Lyriker. 1998 übernahm er die musikalische Konzeption für das Hörspiel Röstiblitz von Samuel Schwarz und Udo Israel, das den Züricher Radiopreis erhielt. Mehrere Auf-tritte als Rapper mit der Berner HipHop-Gruppe LDeeP. 1998 Konzept und Lesung von Freier Stil - Lyrik meets HipHop in Bern. Anschließend Theatermusiker am Theater an der Winkelwiese Zürich. Zusammen mit Hans Koch komponierte er die Musik für das Stück Dreiraff oder die reinste Entsorge nach August Stramm von Oswald Lipfert, das im Schlachthaus Bern im März 1999 aufgeführt wurde. Lesungen zu Improvisationen am Klavier bestritt er bereits kürzlich im Rahmen des 1.Internationalen Literaturfestivals "poetry on the road" in Bremen sowie bei den Solothurner Literaturtagen.- 1999 erhielt er ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds, den ersten Preis des Literaturwettbewerbs der Marianne-und-Curt-Dienemann-Stiftung Luzern und vor allen Dingen den Leonce-und-Lena-Preis. Die Jury begründete ihr Urteil mit dem Hinweis auf die "hinterhältige Frische" und die "allegorische Feuerwerkerei" in Urweiders Lyrik. In diesem Jahr wurde ihm der Buchpreis des Kantons Bern zuerkannt.
Veröffentlichungen:
Lichter in Menlo Park in der Reihe DuMont-Lyrik (Bd.5, Februar 2000); Gedichte in Anthologien, Literaturzeitschriften und Zeitungen sowie im Internet auf www.lyrikline.org.1999 produzierte er eine Schallplatte mit der Gruppe LDeeP.
bell
bei wem klingelts bei abraham graham bell
er hat neulich den dialog entdeckt lautlos
sinkt in seinem rücken ein mond während
fröhlich der buntspecht in der leitung sitzt
wenn es klingelt räuspert sich abraham bell
schottisch dann rauscht das meer in einem
seiner gehörgänge die sprechmuschel ist rund
ein mond aus bakelit und schwarz wie bakelit
abraham bell entdeckt den dialog mit einem
buntspecht einem mond der ihm im rücken
sitzt sowie dem rauschen seines hörorgans
beherzt mit schottischem akzent grüsst
graham bell die runde sprechmuschel morgens
nickt er dem mond zu der buntspecht knackt
entzückt in der leitung grüsst ins meer
nachdem bell lautlos neuen dialog entdeckt
Raphael Urweider
Audioproduktion: literaturWERKstatt berlin 1999
„quinten & quantensprünge“
Raphael Urweider
trägt vor:
eigene Texte
zu Improvisationen am Klavier
IBZ - Internationales Begegnungszentrum
der Wissenschaft, Amalienstr. 38
(U 3 / U 6 Universität)
Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats/Literatur
Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei