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Michelangelo

Veggio co’ be’ vostr’occhi un dolce lume

che co’ mie ciechi già veder non posso;

porto co’ vostri piedi un pondo addosso,

che de’ mie zoppi non è già costume.

Volo con le vostr’ ale senza piume;

col vostro ingegno al ciel sempre son mosso;

dal vostro arbitrio son pallido e rosso,

freddo al sol, caldo alle più fredde brume.

Nel voler vostro è sol la voglia mia,

i miei pensier nel vostro cor si fanno,

nel vostro fiato son le mie parole.

Come luna da sé sol par ch’io sia,

ché gli occhi nostri in ciel veder non sanno

se non quel tanto che n’accende il sole.

Michelangelo Buonarotti

Ich seh mit deinen Augen sanftes Licht,

das meine blinden nimmer schauen können;

ich trag auf deinen Füßen eine Last,

die meine lahmen nie zu schleppen wüßten.

Ich flieg mit deinen Schwingen, ohne Federn,

mit deinem Geist stets himmelwärts;

wie dir’s beliebt, erbleich ich und erröte,

frier in der Sonne, schwitz im frostgen Nebel.

In deinem Wollen wohnen meine Wünsche,

Gedanken wachsen mir in deiner Brust,

in deinem Hauch wehn meine Worte.

So scheine ich dem Monde gleich,

den wir am Himmel nur so weit erschauen,

als ihn der Sonne Feuerstrahl entzündet.

Aus dem Italienischen von Thomas Flasch

Poesie und Skulptur

Michelangelo
Gedichte in neuer deutscher Übersetzung

von Thomas Flasch

Lesung und Gespräch mit Thomas Flasch, Kurt Flasch, Friedhelm Kemp und Gustav Seibt.

Einführung: Gustav Seibt

 

Dienstag­, den 11.04.2000
20:00 Uhr

Bayerische Staatsbibliothek, Sitzungssaal

Ludwigstr.16, 1.Stock, links

(U 3 / U 6 Universität)

Ein Abend in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek.
Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.

Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei