Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
„am anfang das war / anfangs“ beginnt Michael Lentz eins der Gedichte seines neuen Bands Chora, in dem er Klangliches und Visuelles in bedeutungs-vielschichtiger Weise engführt – und der Anklang an den Beginn der Genesis ist dabei natürlich mitbedacht und gewollt. In dem Band geht es um Anfang und Ende: aufs Ganze der Existenz, um einen toten und sich in Konturen abzeichnenden Vogel, um seine Symbolik und den Gesang – in einer schillernden Vielzahl lyrischer Formen, vom Anagramm über die Terzine bis zum Gebet. Einen „Wissenspoeten“ und „Buchstabenakrobaten“ hat Christian Metz diesen Dichter genannt – der seine Leserschaft zugleich als Lautpoet und Lyriktheoretiker von hohem intellektuellem Schliff, als Liebeslyriker und als Virtuose der Performanz in Atem hält. Lentz, 1964 in Düren geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und lehrt Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für seine Werke wurde er bereits u.a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Preis der Literaturhäuser und dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis ausgezeichnet. Von Oktober bis Dezember ist Michael Lentz Stipendiat der Villa Waldberta (Artists-in-Residence Munich). Durch den Abend führt Christian Metz, Literaturkritiker, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Aachen und Verfasser der längst zum Referenzwerk gewordenen Studie Poetisch denken über die zeitgenössische deutsche Lyrik.
Chora
Michael Lentz:
Vorstellung
seines
neuen Lyrikbandes
Moderation:
Christian Metz
Amalienstrasse 83
Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Eintritt: € 8 / € 6
Mitglieder unseres Freundeskreises: freier Eintritt
Abendkasse, freie Platzwahl