Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
In Berit Glanzʹ preisgekröntem Debütroman Pixeltänzer (Literaturpreis, Publikumspreis Mecklenburg-Vorpommern) wird die neoliberale Selbstoptimierungsblase der Start-up-Szene kritisch beleuchtet. Leser*innen folgen der Protagonistin Beta bei der Suche nach kreativen Ausbruchsmöglichkeiten, die sie schließlich zu den avantgardistischen Maskentänzer*innen der 1920er Jahren führt.
Vor dem Hintergrund einer radikalen Zurückweisung der kapitalistischen Verwertungslogik wirft der Roman die Frage auf, ob künstlerische Kreativität heutzutage noch subversiv sein kann. Welcher Raum bleibt menschlicher Kreativität, wenn Maschinen und digitale Prozesse einen Großteil der Arbeitsleistung übernehmen? Und wie können subversive Akte überhaupt stattfinden, wenn wir zunehmend in eine digitale Überwachungsmaschinerie eingebettet sind?
Fotos: Berit Glanz (c) Christina Raytsiz; Buchcover (c) Schöffling Verlag
„Montags machen wir Stand-up vor den Glasfenstern. Martin, unser Projektmanager, moderiert und grinst dabei, als ob das Kokain vom Samstag noch in seinem Kiefer festsäße. Keiner darf sitzen, alle präsentieren stehend ihre Pitches für die Woche. Ich bin Junior-Quality-Assurance-Tester, und im letzten Feedback-Gespräch hinter der Milchglasscheibe wurde mir eine Can-Do-Ausstrahlung bescheinigt.“
Berit Glanz, Pixeltänzer. S.10.
Schöne neue
digitale Welt?
Lesung mit
Berit Glanz
aus dem Roman
Pixeltänzer (2019)
Amalienstr. 83a / Rückgebäude
80799 München
(Haltestelle U3/U6 Universität)
Eintritt frei