Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
"Präzise Rezepturen zum Weltverständnis, zum Ausdruck des Staunens und zur Übersetzung der Sezierarbeit von Auge und Geist. Katharina Kohm kann beschwörerische Gedichte schreiben, bei deren Lektüre man an Zauberprüche in der Merseburger Sammlung denkt. Die Dichterin erzählt Fragilitäten. Dieses Umdrehen der Zustände, das unternimmt die Dichterin hier und dort, um die Asseln, die Stimmen und Stimmungen, das Gewühle und Gewimmel unter den Steinen ans Licht ihrer Linse zu heben und daraus sehr feine Poesie zu setzen. Die Leserin findet Tritt und Weg durch Kohms Atemwelt, die eben dafür sorgt, dass Phosphor leuchtet, lichttragend bleibt", so lauten Auszüge aus dem Nachwort von Nora Gomringer zu Phosphor, der als Katharina Kohms zweiter Lyrikband 2019 im Geest-Verlag erschienen ist. Der Band ist eine Reise ins Innere und gleichzeitig Ferne, bei der die in München lebende Autorin in Korrespondenz mit experimentellen Klaviersequenzen der Pianistin Helene Brack begleitet wird.
Das zusammengezählte Apfelzeichen fällt
auf den Magenboden der Orte,
fängt dort an zu holzen, hoffen.
Ortszeit im Glockenstuhl, gevierte Stunden.
Es wirkt vielleicht ein Wunder darin, daraus.
Aber das alles ist immer noch kein Haus,
aus dessen Holztür man ins Freie gehen könnte
Katharina Kohm, aus: Phosphor, Geest-Verlag 2019, S. 13.
Jahre
kann man auch in
Bäumen abzählen
Katharina Kohm
liest aus ihrem aktuellen Lyrikband "Phosphor
Klavier:
Helene Brack
Mit einer Einführung
des Verlegers
Alfred Büngen
Lyrik Kabinett
Amalienstr. 83a
80799 München
(U3/U6 Haltestelle Universität)
Veranstalter: Geest-Verlag
Eintritt: € 5
Mitglieder
und ermäßigunsberechtigte
Personen: frei