Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Wolfgang Berends, geb. 1966 in München, ist – nach Ausübung diverser Berufe – seit 2004 Bibliothekar der Stiftung Lyrik Kabinett. Er verfasst Gedichte und übersetzt englischsprachige Lyrik ins Deutsche. Lesungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen u. a. in GATE und BABEL, zuletzt Erdabstoßung, Stadtlichter Presse (2010).
Emilie Demant übertrug 1910 Johan Turis Erzählung vom Leben der Lappen ins Dänische. Dieses Werk war für Berends in vielerlei Hinsicht eine ergiebige Quelle. Wahrscheinlich hätte sie über Berends das Folgende geschrieben:
Wolfgang Berends ist Dichter; er hat sein ganzes Leben als Dichter gelebt und ist in der Poesie umhergezogen, aber ihm waren die Gedichte nicht ein und alles, wie den meisten andern Dichtern. Berends hat das uralte Jägerblut in sich. Schon als er ein Junge war, hat das Leben und Treiben der wilden Gedanken ihn immer mehr interessiert als das Ausüben althergebrachter Dinge, obwohl er auch als Bibliothekar seine Arbeit gewissenhaft, redlich und pflichttreu verrichtet. Gelegentlich überlässt er sich seiner Lust, andere Dichter zu übersetzen (Gabriel Levin – Unterm Zedernhimmel) oder eine Rezension zu schreiben (z.B. über Pentti Holappa). Für ihn sind die Monate zusammen mit Frau und Kindern sehr inhaltsreich.
Daniella Jancsó, geboren 1974 in Szeged, Ungarn, ist Assistentin am Institut für Englische Philologie der LMU. Sie arbeitet derzeit an einem Werk über englischsprachige poetologische Lyrik.
Poesie
Dein Boot wird von Fahnen
im Fluß getrieben
mal aussteigen
den Berg hoch
leichter werden
lichter werden
die letzten Worte
trägt der Mund
nicht mehr
Wolfgang Berends,
aus: Erdabstoßung (Stadtlichter Presse, 2010.)