Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Die Eleganz von Kästners Stil hat seine „Gebrauchslyrik“ zeitlos gemacht. Sie wirkt durch ihre Affinität zur Alltagssprache, ihren Reimwitz und ihren autobiographischen Gestus, der Authentizität suggeriert, aber eine ästhetische Strategie ist. Kästner kritisiert und satirisiert den politischen Zeitgeist und benennt freizügig Gefühlsambivalenzen in Liebesbeziehungen.
Die Diseuse Susanne Brantl, begleitet von Christian Ludwig Mayer, singt Gedichte und Chansons, die Kästners Freund Edmund Nick vertont hat. Im Gespräch mit Sven Hanuschek (Professor für Germanistik an der LMU) erzählt Dagmar Nick, Lyrikerin und Verfasserin u.a. einer Studie über das literarische Kabarett „Die Schaubude“, von den Entstehungsumständen dieser Arbeiten in der Weimarer Republik und den Nachkriegsjahren. Als Uraufführung sind Leichte Lieder nach Epigrammen von Erich Kästner des Komponisten und Philosophen Michael B. Weiß zu hören. Die Veranstaltung eröffnet eine wissenschaftliche Tagung über Kästner und die Moderne, 19./20.9.2014 im Lyrik Kabinett.
Näheres unter:
Erich Kästner und die Moderne im Lyrik Kabinett
Über Anthropophagie und Bildungshunger
Was weiß man schon über Menschenfresser?
Fressen sie mensch, wie sich’s gehört, mit Gabel und Messer?
Schmeckt ihnen ein dicker, asthmatisch gewesener Bäcker besser
als ein dünner, schmalfingriger König?
Man weiß so wenig...
Erich Kästner,
aus:Kurz und bündig. Epigramme. Zürich 1950, S. 41.
Diese Zeit ist meine Zeit
Ein Abend für Erich Kästner
(1899-1974)
mit
Susanne Brantl (Gesang)
und
Christian Ludwig Mayer (Klavier)
Dagmar Nick
im Gespräch mit
Sven Hanuschek
Edmund Nick: Chansons nach Texten von Erich Kästner
Michael B. Weiß: Leichte Lieder nach Epigrammen von Erich Kästner op. 18 (Uraufführung)
Amalienstrasse 83 / Rückgebäude
(U3/U6 Haltestelle Universität)
In Zusammenarbeit mit der LMU und dem Kulturreferat der Stadt München
Eintritt: €7,00 / €5,00
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei