Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Das literarische Werk Maria Lazars, Mitglied einer zum Katholizismus konvertierten Wiener jüdischen Familie, muss als eines der interessantesten der 1920er bis 1940er Jahre gelten. Bereits der Roman Die Vergiftung (1920) wurde positiv rezensiert, ihr Kurzdrama Der Henker (1921) hingegen von der Kritik verrissen. Vor allem beweist Lazar früh ein feines Gespür und scharfes Auge für das Aufkeimen des Nationalsozialismus: Bereits 1932 – also schon ein Jahr vor dem Beginn des Austrofaschismus unter Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg und lange vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich unter Arthur Seyß-Inquart 1938 – veröffentlicht Lazar mit Leben verboten! einen Roman, der als Psychogramm einer unruhigen und zugleich gegenüber Verfassungsfeinden phlegmatischen Gesellschaft gelesen werden muss. 1935 spezifiziert Lazar ihre Kritik an einer sich faschisierenden Gesellschaft in dem Roman Die Eingeborenen von Maria Blut.
Der Verleger Albert C. Eibl erhielt 2022 Zugang zum Nachlass Maria Lazars und veröffentlicht seither auch das bislang noch unpublizierte Werk. Über diese Neu- und Wiederentdeckung sprechen mit ihm PD Dr. Oliver Bach von der Ludwig-Maximilians-Universität und Mitglieder des Hauptseminars Maria Lazar.
»aufgeklärte Zeit«?
Die Wiederentdeckung
der Dichterin
Maria Lazar (1895-1948)
Der Herausgeber
und Verleger
Albert C. Eibl
im Gespräch mit
Oliver Bach
und Studierenden des
Hauptseminars
Maria Lazar
Amalienstr. 83a / Rückgebäude
80799 München
(Haltestelle U3/U6 Universität)
Wissenschaftliche Leitung:
PD Dr. Oliver Bach
Ludwig-Maximilians-Universität München
Deutsche Philologie
Schellingstr. 3 RG
80799 München
Tel. 089 2180 4693
oliver.leopold.bach@campus.lmu.de
Einlass 18 Uhr;
Eintritt frei, freie Platzwahl