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Alexander Puschkin

Es ist nun mal so, daß unser weltliterarischster Dichter, nach seinem Tod im Duell, seit nunmehr anderthalb Jahrhunderten an der Sprachbarriere scheitert. Auch eine Art Duell. (Andrej Bitow)

 

Wie sieht dieses Duell, dieses „Scheitern“, auf der deutschen Seite der Barriere aus? Lassen sich Gründe benennen? Sind (wieder einmal) die Übersetzer schuld, daß man beim Namen „Puschkin“ eher an eine Wodka-Marke denkt? Einen Klassiker zeichnet in der Regel aus, daß er immer wieder zu Übersetzungen reizt, von jeder Epoche neu angeeignet wird. Welchen Widerstand setzt Puschkin dem entgegen? Oder verwehrt die deutsche Sprache dem russischen Klassiker die Aufnahme?

Eine Annäherung an Puschkins Lyrik auf dem Umweg über die Übersetzungsgeschichte.

Wen soll man lieben? Wem vertrauen?

Und wer allein betrügt uns nie?

Wer mißt schon alle Taten, Worte,

Geflissentlich nach unsrem Maß?

Wer hängt uns keinen schlechten Ruf an?

Wer kümmert sich besorgt um uns?

Wen schrecken unsre Mängel nicht?

Wer weckt nie unsre Langeweile?

Bevor Ihr nun Gespenstern nachjagt

Und Euch vergebens Mühe macht,

Da liebt Ihr Euch am besten selbst,

Mein überaus verehrter Leser!

Der Gegenstand, gewiß, verdient´s;

Was wäre denn auch liebenswerter.

 

 

Alexander Puschkin: Jewgeni Onegin

Aus dem 4.Kapitel

Deutsch von Rosemarie Tietze

Der Dichter an der Sprachbarriere
Alexander Puschkin

1799 - 1837

 

Rosemarie Tietze

stellt deutsche Puschkin-Übertragungen

aus verschiedenen Zeiten vor.

 

Dienstag­, den 29.06.1999
20:00 Uhr

Lyrik-Bibliothek, Schellingstr. 3 / Rgb.

(U 3 / U 6 Universität)

Im Anschluß an die Lesung laden wir ein zu einem Glas Wein.

Eintritt: DM 10,- / DM 7,-
Mitglieder Lyrik Kabinett: frei