Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Langsamer träumen! denke ich und sehe /
mich nach Deckung um
Aber vielleicht ist auch Gott, wie die Vernunft, /
nur für wenige.
Münchner Reden 15
Ulf Stolterfoht
„Münchner Rede zur Poesie“ von Ulf Stolterfoht mit dem Titel „Wurlitzer Jukebox Lyric FL – über Musik, Euphorie und schwierige Gedichte“. Ulf Stolterfoht demonstriert an verschiedenen Beispielen, dass Lyrik nicht wie Fußball, nicht wie Rockmusik sein muss – dass es ganz im Gegenteil völlig ausreicht, wenn Gedichte wie Gedichte sind, um vergleichbare Gefühle von Euphorie auszulösen.
Ulf Stolterfoht, geboren 1963 in Stuttgart, lebt als Lyriker und Übersetzer in Berlin. Seit 1998 erschienen vier des auf neun Bände angelegten Gedichtprojekts „fachsprachen“ bei Urs Engeler. Zuletzt die Übersetzung von Gedichten Tom Raworth’ „Logbuch“ (2011), „was branko sagt“ (2014), sowie „neu-jerusalem“ (2015). Peter-Huchel-Preis 2008 für „holzrauch über heslach“. Stolterfoht ist Knappe der Lyrikknappschaft Schöneberg, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und betreibt den kleinen Verlag BRUETERICH PRESS.
Ulf Stolterfoht: Wurlitzer Jukebox Lyric FL – über Musik, Euphorie und schwierige Gedichte
Münchner Reden zur Poesie
Die Reihe widmet sich poetologischen Fragen und dokumentiert zugleich die Bedeutung, die der Dichtung in verschiedenen Bereichen der Gegenwartskultur zukommt. Die Reden werden ein- bis zweimal jährlich gehalten. Sie wurden begründet von Ursula Haeusgen und Frieder von Ammon und werden herausgegeben von Holger Pils und Frieder von Ammon.