Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Langsamer träumen! denke ich und sehe /
mich nach Deckung um
Was ist /
das Gedicht? Was stellt es dar? Sagt, /
eine Tröstung aus Trauer und Zorn.
Christoph Meckel
Christoph Meckels Gedichte bilden das Kontinuum und das Zentrum seines Œuvres«, schrieb Wulf Segebrecht in der F.A.Z. zum siebzigsten Geburtstag des Dichters, der der »Kunst ergeben ist mit einer kompromi߬losen Unbedingtheit, die ihresgleichen sucht«. In seinem neuen Band setzt Meckel nun seine poetischen Erkundungen fort, und die Pole dieser Erkundung werden benannt von den beiden Hauptzyklen »Flutlicht« und »Feuereimer«. Öffentlichkeit und Privatheit, Propaganda und Stille, das sind die Gegensätze, in denen Meckels Gedichte unsere Gegenwart und unsere heutige Existenz sehen. Und in ihrem Eigensinn, ihrem Widerspruchsgeist und in ihrer sprachlichen Schönheit stellen sie der öffentlichen Sprache eine Kraft entgegen, die nur in der Poesie möglich ist.
Christoph Meckel, 1935 in Berlin geboren, lebt dort und in Südfrankreich als Schriftsteller und Zeichner. Er wurde u. a. mit dem Rainer-Maria-Rilke-Preis und dem Georg-Trakl-Preis ausgezeichnet. Bei Hanser erschienen zuletzt das Gedichtbilderbuch Komm in das Haus (1998), Zähne (Gedichte, 2000), Suchbild. Meine Mutter (Roman, 2002), Ungefähr ohne Tod im Schatten der Bäume (Gedichte, 2003) und Einer bleibt übrig, damit er berichte (2005).
Edition Lyrik Kabinett bei Hanser
In dieser Reihe erscheinen seit 2006 zwei bis drei Lyrik-Bände pro Jahr, viele von ihnen zweisprachig. Gründungsherausgeber der Reihe sind Ursula Haeusgen, Michael Krüger und Raoul Schrott. Weiterer Herausgeber von 2016 bis 2019 war Wolfgang Matz, seit 2019 Piero Salabè. Seit 2021 sind die Herausgeber Michael Krüger, Piero Salabè und Holger Pils.
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