Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Langsamer träumen! denke ich und sehe /
mich nach Deckung um
TITAN Heft 12/2007
Ernst T. Harbricht
Stupend, eigenwillig, nicht selten verdächtig und fast immer rätselhaft, so wirkte Rudolf Borchardt auf seine Zeitgenossen. Etliche haben seit 1898 über ihre Begegnungen mit ihm berichtet. Eine Auswahl dieser höchst verschiedenen Eindrücke bietet das vorliegende Heft - von Jugenderinnerungen der Geschwister über verblüffte Berichte von Zuhörern bis zur lebenslang in Träumen fortgesetzten dichterischen Schürfarbeit Werner Krafts. Der Originalton dieser meist nicht zur Veröffentlichung bestimmten Aufzeichnungen, die vielfach auch kritische Untertöne haben, zeigt Borchardts Charakter von oft ungeahnter Seite.
Der Autor: Ernst T. Harbricht (geb. 1922) studierte Klassische Philologie, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Wien und Zürich. Lange war er als Bibliothekar, Kulturhistoriker und Bibliograph tätig, die ersten zwei Jahrzehnte in Boston (Mass.) und State College (Pa.), wo er dank der Bekanntschaft mit Herbert Steiner nach 1943 zum Borchardt-Verehrer wurde. Er beriet auch Alfred W. Beerbaum bei dessen >Biographical and Bibliographical Study< (New York University 1949). Seine umfangreiche Sammlung ist dem Rudolf Borchardt-Archiv zugesagt. Harbricht veröffentlichte u.a. ein ausführliches Register zu G. A. E. Bogengs Standardwerk >Die großen Bibliophilen< von 1922; er lebt heute in Basel und südlich von Otranto.
Verschiedenes
Außerhalb der Reihen sind im Lyrik Kabinett verschiedene einzelne Publikationen erschienen. Zu beziehen über das Lyrik Kabinett sind außerdem die „Mitteilungen des Rudolf Borchardt-Archivs“ (Titan, Heft 1-12).