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"Der Reichtum der Welt
im Reichtum der Silben"
Die Klasse 1d3
des Louise-Schroeder-Gymnasiums



Dr. Holger PIls, Geschäftsführer der Stiftung Lyrik Kabinett, begrüßt die jungen Podiumsgäste
Fotos: Lyrik Kabinett


Wir danken den jungen Dichterinnen und Dichtern der Klasse 1d3
des Louise-Schroeder-Gymnasiums
(und ihrer Lehrkraft Margarethe Gebhardt)
für einen zutiefst eindrucksvollen Abend!



Die Projektleitenden Andrea Heuser und Nikolai Vogel

I. Schreiben mit allen Sinnen und Lieblingswort

Caspar
 
Mein Lieblingswort umfasst uns alle,
es ist mal kalt, mal warm, mal weich, mal hart
und schmeckt salzig
es klingt aufbrausend und beruhigend
 
[[[ Meer ]]]
 
****************

Elena
 
Mein Lieblingswort ist mein Ruhepol
Es fühlt sich an wie eine schwere Decke
und schmeckt wie süßer Tee an einem kalten Regentag
Wenn man es hören könnte, würde es wie ein Kaminfeuer und entspannte Musik klingen
und aussehen wie ein freies, entspanntes Gemüt
Mein Lieblingswort ist die Ruhe nach dem Sturm
 
[[[ Gemütlichkeit ]]]
 
**********************  

Johann
 

Wie kann man mit einer Stimme so viel ausdrücken?
Der melismatische Vokalausdruck ist wie der Sonnenaufgang.
Ekstatisch hört man das Schönste, was man je gesehen hat.
Aber nicht nur Schönes kann der Belcanto-Gesang ausdrücken.
Schmerzen, Trauer, die Asche in der Luft
nach einem vergangenen Krieg, der Hilfeschrei, das Diminuendo
crescendiert und das alles nur mit einem Vokal-
Das ist das, was die Stimme ausdrückt.
 
[[[ Belcanto ]]]
 
*********************  
 
Tom

Es ist wie die Sicherheit in der Gemeinschaft.
Es fühlt sich an wie Vertrauen und Unterstützung.
Es ist ein Teil eines Teams
Und das Gegenteil von Egoismus.
Es wird gebildet von mehreren Personen
Und gibt mir Rückhalt bei schweren Entscheidungen.
 
[[[ Zusammenhalt ]]]

*******************
Tobias
Meine Angst


Meine Angst ist wie Fallen
Sie fühlt sich an wie Ertrinken
und schmeckt wie Sauerkraut
Wenn man sie hören könnte,
würde sie klingen wie eine Sirene
und aussehen wie die Dunkelheit
Meine Angst ist das Versagen

*********************

Philipp
Meine Wut


Meine Wut ist wie eine Glut
Sie fühlt sich an wie brennendes Feuer
und schmeckt wie Blut im Ungeheuer
Wenn man sie hören könnte,
würde sie klingen wie Geschrei aus der Hölle
und aussehen wie eine exlpodierende Sonne
Meine Wut ist meine dunkle Seite

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II. Gedichte mit nur einem Vokal

Johanna und Maria


Rehe sehen
Esel fressen
Enten essen
Echsen werden frech

Der leere See,
den Hexen verehren,
dem werden Lebewesen geschenkt,
Erde des Lebens.

Jeder lebt gerne
weswegen Treffen schneller vergehen.
Vergessen des Herrschers!
Rettet der Welten Ehre!

******************

Hermine und Kimi
Schwesterns Vergehen


Erst essen Schwestern Erdbeeren der Hecken
Deren Eltern meckern wegen des Bekleckerns
Edele Hemden ergeben echte Flecken
Schwestern rennen sehr schnell weg des Weges
Verfressene Seelen sehen nette Enten des Sees
Erschreckend nehmen Eltern den Becher Tee
Eltern ersehnen Retten der Schwestern
Vergebens, der Schwestern Leben endet

*******************************************************
II. Lautgedichte bzw. ihre Übersetzung

Vorlage: Hugo Ball
Seepferdchen und Flugfische


tressli bessli nebogen leila
flusch kata
ballubasch
zack hitti zopp
 
zack hitti zopp
hitt betzli betzli
prusch kata
ballubasch
fasch kitti bimm
 
zitti kitillabi billabi billabi
zikko di zakkobam
fisch kitti bisch
 
bumbalo bumbalo bumbalo bambo
zitti kitillabi
zack hitti zopp
 
tressli bessli nebogen grugu
blaulala violabimini bisch
violabimini bimini bimini
fusch kata
ballubasch
zick hitti zopp
 
******************

Valentina
Seepferdchen und Flugfische

 
In der warmen Sonne Licht so schön,
das Meer in voller Pracht zu sehen.
Seepferde gleiten sanft im Tanz,
wie’n Lied im Wind, so leicht wie’n Schwan.
Die Wellen brechen, schäumen, rauschen laut,
ein Spiel von Gischt und Schaum, wild uns vertraut.
Flugfische fliegen hoch, hoch in die Luft,
durchstoßen Wasserwände, wie im Rausch.
Die Tiefe unten ruht ganz still,
versteckt vor uns, der Menschen Will’.
Da schwimmen Seepferde, zart und fein,
im Meeresrhythmus, ohne Pein.
Die Flugfische glänzen, der Himmel klar,
sie fliegen wie Sterne so wunderbar.
Durch des Blaus Weite gleiten sie dahin,
ein Bild, das uns verzaubert, tief drin.
Ein Tanz voll Anmut, Bewegung und Schwung,
ein Spiel der Kreaturen im Ozean jung.
Seepferde und Flugfische vereint an einem Ort,
ein Glanz, der uns fesselt, von hir bis zum Nord’.
In Harmonie verschmelzen sie wie zwei
Welten, die sanft sich berühren dabei.
Wir werden von ihrer Schönheit berauscht,
von ihrer Magie, die uns fesselt und auch lockt.
Seepferde und Flugfische, ein Geschenk so schön,
sie erinnern uns an das Wunder, das wir sehn.
Die Natur, sie hält unsre Träume stets im Blick
und zeigt uns, wie die Welt, sie ist ein Stück.

****************  
 
Jonathan und Lucca
 
Bungaga bungaga
Zali zala
Zalu bungaga
Bungaga zale
 
Rillar sangay
Cani sompi
Polela gonka
Polela bungaga
 
Ringa binga
Zinga bunga
Salamar baneni
Kobai sili
 
Volawe gitabu
Enapiri ezokla
Abrini anzole goroma bin
Goroma dale wopei

 
*************************************************
 
IV. Eine Welt in siebzehn Silben / Haiku

Caspar
Jarancanda-Baum am Fluss

 
Ruhige Idylle
Lila Blüten im Wasser
Ist mein Paradies
 
********************  
 
Constantin
Sie

 
Sind beste Freunde
Sind lange, weit gegangen
Doch plötzlich: Liebe  
 
**********************
 
Niklas
Schule am Morgen

 
In Klassenzimmern
Weisheit erwacht sanft zum Tanz
Schüler lernen neu
 
Sonnenuntergang
 
Sonne taucht ins Meer
Zwischen Himmel und Landschaft
Stille, geboren
 
Zorn

Blitzlichter zucken
Donnergrollen in der Faust
Gewittertanz tritt auf
 
**********************

Philipp
Das beste Bild

 
Kunterbunt das Bild
Von tiefer Freude erfüllt
Die Erinnerung

**********************
 
Maximilian
Wasser

 
Der Fluss rauscht vorbei
Rasch und ohne Zögern –  doch  
Nur der Ursprung ruht
 
************************
 
Lucca
Das Getose in mir

 
Blau stürzt es herab
Tödlich aber wundervoll
Schäumend Wasserfall
 
***************************

Johanna und Maria
Prüfungsangst

 
Der Blick ins Leere
Pure Verzweiflung! Panik!
Endlich überlebt!
 

*************************************************  
 
V. REICHSTER MENSCH, WAS BRAUCHST DU?

Textvorlagen:  
Arno Holz aus „Phantasus“

 
Ich bin der reichste Mann der Welt!
 
Meine silbernen Yachten
schwimmen auf allen Meeren.
 
Goldne Villen glitzern durch meine Wälder in Japan,
in himmelhohen Alpenseeen spiegeln sich meine Schlösser,
auf tausend Inseln hängen meine purpurnen Gärten.
 
Ich beachte sie kaum.
 
An ihren aus Bronze gewundenen Schlangengittern
geh ich vorbei,
über meine Diamantgruben
lass ich die Lämmer grasen.
 
Die Sonne scheint,
ein Vogel singt,
ich bücke mich
und pflücke eine kleine Wiesenblume.
 
Und plötzlich weiss ich: ich bin der ärmste Bettler!
 
Ein Nichts ist meine ganze Herrlichkeit
vor diesem Thautropfen,
der in der Sonne funkelt.
 
************************************** 

Friederike Mayröcker
was brauchst du

 
was brauchst du? einen Baum ein Haus zu
ermessen wie groß wie klein das Leben als Mensch
wie groß wie klein wenn du aufblickst zur Krone
dich verlierst in grüner üppiger Schönheit
wie groß wie klein bedenkst du wie kurz
dein Leben vergleichst du es mit dem Leben der Bäume
du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus
keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach
zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen
zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund
die Gestirne das Gras die Blume den Himmel

                                                                              für Heinz Lunzer

Aus: Friederike Mayröcker, Gesammelte Gedichte. 1939-2003. Herausgegeben von Marcel Beyer. Suhrkamp 2004, S. 631.

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Anja Zag Golob
Was ich brauche
                                                                  Donʼt want nothing that donʼt belong to us
                                                                  Donʼt want nothing we can live without
                                                                  Tindersticks: This Fire of Autumn
 
Etwas, das vor Regen schützt, vor Schnee, Wind;
eine Plane, ein Dach, eine Zeltbahn, Wand.
Fließendes Wasser. Hosen. Decke. Taschentuch.
Ein Loch im Bolden fürs Essen, damit es nicht verdirbt.
Ein Loch im Boden, anderswo, für Exkremente.
Etwas, worauf ich meinen Körper betten kann, wenn er müde ist;
ein dürrer Streifen Erde, Matratze, Hängematte, Futon.
Und Papier, Papier, Stift, Papier, Stift, Briefmarken.
Und Ruhe. Tee, tonnenweise Tee mit bisschen Milch.
Alle paar Tage ein neues Buch.
Und einen Arm, der nicht meiner ist, eine Hand, die mich
streichelt im Schoß, am Rücken, übers Haar. Vielleicht
einen Körper, der sich zu meinem legt und sich mit ihm
zu etwas Großem verfilzt. Das dann zerfällt. Berührung,
aus der Alleinsein keimt. Leere. All dies ist kaum viel.
So baue ich mir eine Welt, meine Welt inmitten aller Welten,
Körper, Baum, Himmel, Blickkontakt mit meinem Selbst.
All dies ist kaum viel. All dies ist gerade richtig.

Aus: Anweisungen zum Atmen. Gedichte. Aus dem Slowenischen von Urška P. Černe und Uljana Wolf. Edition Korrespondenzen 2018, S. 16.

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Tim
Der reichste Mann der Welt

 
Meine Bauten stehen in der ganzen Welt
In meinen Firmen stehen mir gewidmete Monumente
Ich habe Zugriff auf alle teuren Elemente
Ich kontrolliere alles mit meinem vielen Geld!
 
Ich bin befreit von allen Sorgen
Jeder will meine Zeit borgen
Ich reisʼ in alle Staaten,
Tokio, Singapur, LA, NYC und Kapstadt ist mein Garten
 
Doch was ist alles Tolle wert
Wenn sich soviel davon mehrt?
Was bringen die vollen Kassen,
Wenn wir doch alle die Welt irgendwann verlassen?
 
***********
 
Lenny
Der reichste Mann der Welt

 
Der reichste Mann der Welt zu sein,
das ist wunderbar und fein.
Doch wahres Glück liegt nicht im Reichtum allein.
 
Mit Reichtum kann ich Dinge kaufen und besitzen,
die mir den Alltag versüßen.
Doch es sind nicht die materiellen Schätze allein,
die mir wahre Freude verleihʼn
 
Durch Freunde und Familie, die uns begleiten,
können wir das wahre Glück in uns ausbreiten.
Sie lachen mit uns, teilen unsere Last,
stehen an unserer Seite, wenn der Sturm und erfasst.

******************
 
Constantin
Eins zum glücklich sein

 
Ein Bett, ein Bett zum Schlafen,
das Dach, es sollte dicht sein,
Wärme, Kälte, Regen abhalten,
Wände, als Schutz
Nahrung, Essen und Trinken,
Freiheit, rausgehen,
luftige Höhen, ruhige Tiefen,
machen, was man will,
und Gesellschaft
gegen das Allein sein,
das alles spielt keine Rolle
mit ihr.
Glücklich sein.
 
********************

Jonathan
Was brauche ich?


Geld, eine Villa am Strand und viele Autos
Das bedeutet Reichtum für die meisten
Doch die vergessen die wirklich wichtigen Dinge im Leben
Die Dinge, auf die es ankommt
Gesundheit, Familie und Freunde sind für sie Selbstverständlichkeit
Jedoch sind sie es nicht
 
Ich brauche jemanden, der mir Schutz bietet, ein Rückgrat
Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann
Ich brauche jemanden, der für mich sorgt
 
Schutz Vertrauen Sorge
Das ist Reichtum
Solange du glücklich bist, bist du
Der reichste Mensch der Welt

 
**********************************************************
 
VI. Unsere Welt in Refrains – Songtexte

Jonas
Gut und Böse


Beim Star-Wars-Schauen mit meinen Eltern
Habʼ ich mir gedacht:
Das Imperium ist böse. Schlimm ham‘s die gemacht!  
Doch meine Mutter, die das hörte, meinte dann zu mir,
Kind, bedenkʼ auch ihre Perspektive und merke es dir:
 
Alles hat Gutes und Böses, das die Geschichte plagt.
Helden und Diebe  
Spielen ihren Part.
Ist Rot die Farbe der Liebe?
Oder die der Wut allein?
Je nachdem, wer es erzählt, nehmen Rollen sie ein!
 
Doch jetzt, da bin ich älter, bin ein erwachs‘ner Mann.
Bild mir meine eig‘ne Meinung!
Doch ich hör hier und dann:
Bedenke beide Seiten. Und: hast du den Autor hinterfragt?
Bin doch kein kleines Kind mehr, dessen Mama ihm noch sagt,  
Kind, bevor du urteilst, merke dir nur das:
 
Alles hat Gutes und Böses, das die Geschichte plagt.
Helden und Diebe  
Spielen ihren Part.
Ist Rot die Farbe der Liebe?
Oder die der Wut allein?
Je nachdem, wer es erzählt, nehmen Rollen sie ein!
 
Also scheint alles böse, wenn man die dunkle Seite sieht.
Alles scheint gut, wenn das Schöne im Fokus liegt.  
Es liegt bei den Erzählern,  
Die die Geschichten verfassen.  
Welche Fakten sie nennen,
Und welche sie fallen lassen.
 
Alles hat Gutes und Böses, das die Geschichte plagt.
Helden und Diebe  
Spielen ihren Part.
Ist Rot die Farbe der Liebe?
Oder die der Wut allein?
Je nachdem, wer es erzählt, nehmen Rollen sie ein!
 
************************


Tobias
Gruppenzwang


Alle sind dabei, alle machen mit
Willst du der eine sein, den es am Ende trifft?
Als Gruppe sind wir stark, alleine nur ein Witz
Wer würde denn da sagen: Da mache ich nicht mit?
Jetzt sehe ich es klar, da wird mir doch gleich bang,
Es handelt sich hier wohl um einen Gruppenzwang.
 
Es war einmal ein Junge, 13 Jahre und eher klein,
Der kam jetzt nach dem Umzug in ne neue Klasse rein.
Dem Anführer der Klasse passte das nicht in den Kram,
Also verdrehte er dem Jungen gleich am ersten Tag den Arm.  
Tobender Applaus, Jubeln überall
Und es gibt keinen, der da was sagt. Schon wieder gibt’s nen Knall.
Der Junge liegt am Boden, alle gegen ihn, niemand da, der flieht.
Und es gibt keinen, der was sagt. Keinen, der ihn sieht.
Die Wahrheit, die ist eigentlich: Nicht alle finden’s toll.   
Doch wer nicht mitmacht, der hat ausgelacht.
Also macht man, was man soll.  
 
Alle sind dabei, alle machen mit
Willst du der eine sein, den es am Ende trifft?
Als Gruppe sind wir stark, alleine nur ein Witz
Wer würde denn da sagen: Da mache ich nicht mit?
Je sehe ich es klar, da wird mir doch gleich bang,
Es handelt sich hier wohl um einen Gruppenzwang.
 
Eine Klippe hoch am Meer, die Mutprobe, die ist da.
Ja, der erste springt herunter, der zweite gleich danach.  
Nur einer, der hat Zweifel, aber spricht sie nicht laut aus.
Sowas soll man doch nicht machen? Wie komm ich da jetzt raus?
Einer nach dem andern tut’s, jetzt ist es gleich soweit.  
Sein Innerstes verkrampft sich, schreit.
Er steht jetzt an der Klippe - Bricht er sich die Rippe?
Er will es nicht tun, doch alle anderen tun es auch.  
Alles was er hofft, ist nicht zu landen auf dem Bauch.   
Der Druck, er ist zu groß.
Er kann nicht sagen: Nein!
Und so springt er mit Todesangst ins dunkle Meer hinein.
Die traurige Wahrheit ist: wir alle hätten’s so gemacht,
Denn niemand will der eine sein,
Über den ein jeder lacht.  
 
Alle sind dabei, alle machen mit
Willst du der eine sein, den es am Ende trifft?
Als Gruppe sind wir stark, alleine nur ein Witz
Wer würde denn da sagen: Da mache ich nicht mit?
Je sehe ich es klar, da wird mir doch gleich bang,
Es handelt sich hier wohl um einen Gruppenzwang.
 
************************


Carla, Johannah, Lara
Geld regiert die Welt

 
Ihr Menschen, ihr klatscht Beifall
Die Show ist ein Erfolg
Das ist doch, was ihr wollt.
Ein Reinfall für uns Tiere,
Denen niemand Respekt mehr zollt.  
Euer Spaß geht auf Kosten unsrer Qual,
Weil wir lebenslang gefangen sind.
Doch euch ist das egal.
Der Umsatz, der gewinnt. Sagt mal, seid ihr alle blind?
Für so ein Ticket zahlt ihr bloß Geld,
Doch wir, wir zahlen mit dem Leben für eure Unterhaltungswelt.
 
Delphinshows, eine Illusion der Pracht
Doch hinter den Kulissen, da wird Leid vollbracht.
 
Wenn ihr euch fragt, warum der Staat es toleriert
Dann kennt ihr doch die Antwort:
Es wird fleißig profitiert.
Lasst euch mal was sagen, von uns in unsrer Wut
Wir hassen nicht den Menschen,
Wir hassen, was er tut.  
 
Delphinshows, eine Illusion der Pracht
Doch hinter den Kulissen, da wird Leid vollbracht.
Lasst euch mal was sagen, von uns in unsrer Wut
Wir hassen nicht den Menschen,
Wir hassen, was er tut.
 
*********************************

Elena und Lenny
Arm und Reich

 
Ich habe Hunger, ich brauche Essen
Ich fang schon an wie ein Tier die Abfälle zu fressen.
Mein einziges Einkommen ist Pfandflaschensammeln,
Die bei euch zuhaus‘ in der Ecke vergammeln.
Ich schlafe unter den Brücken,
Über die ihr täglich lauft.
Unter der Last der tausend Sachen, die ihr euch ständig kauft,
Tief müsstet ihr euch bücken
Um mich mal zu sehen.  
Doch, schon klar - dann lieber zügig weitergehen.  
 
Die einen können nicht vermeiden zu entscheiden,
Welche Designer Bag sie tragen
Während die anderen nicht wissen
Ob sie nach nem Bissen  
Brot oder besser nem Schluck Wasser fragen
Das Problem, das sehen wir alle
Doch anstatt aus vollen Händen zu spenden
Fliegen wir lieber dreimal im Jahr nach Malle
Um uns dort zu ertränken in Alkohol – auf unser eignes Wohl.
 
Ihr lauft täglich an uns vorbei
Ihr schaut uns nicht ins Gesicht
Ihr tut einfach so, als gäb‘ es uns nicht.
Egal wo wir liegen, es ist euch nicht recht.   
Schlecht ist’s in der Stadt, aber auch bei euch ums Eck.
Bänke baut ihr, auf denen es unmöglich ist zu schlafen
Lieber soll‘n wir im Dreck verrecken wie die Larven.
 
Die einen können nicht vermeiden zu entscheiden,
Welche Designer Bag sie tragen
Während die anderen nicht wissen
Ob sie nach nem Bissen  
Brot oder besser nem Schluck Wasser fragen
Das Problem, das sehen wir alle
Doch anstatt aus vollen Händen zu spenden
Fliegen wir lieber dreimal im Jahr nach Malle
Um uns dort zu ertränken in Alkohol – auf unser eignes Wohl.
 
Ihr flext in euren Insta-Storys mit Reichtum und mit Geld
Doch würdet ihr nur einen Tag lang leben mal hier in unsrer Welt
Könntet ihr versteh’n wie viel damit steht und fällt
Mit dem gottverdammten Geld.  
Es muss sich etwas ändern und zwar sofort!
Sonst ändern wir es selbst und greifen zum Selbstmord.
 
Die einen können nicht vermeiden zu entscheiden,
Welche Designer Bag sie tragen
Während die anderen nicht wissen
Ob sie nach nem Bissen  
Brot oder besser nem Schluck Wasser fragen
Das Problem, das sehen wir alle
Doch anstatt aus vollen Händen zu spenden
Fliegen wir lieber dreimal im Jahr nach Malle
Um uns dort zu ertränken in Alkohol – auf unser eignes Wohl.
 
***********************


Johanna und Maria
Fremde Blicke aber


Sommer, Sonne, Sonnenschein
Das Leben lässt sie glücklich sein
Ihre Mode verleiht dem Tag
Seinen ganz besonderen Flügelschlag
 
Ihre Kleider kurz und knapp
Andere raten ihr davon ab
Sie will doch nur sie selber sein
Fremde Blicke aber machen sie klein
 
Sie sagen: Ich meine es nur gut
Doch sie verliert nun ihren Mut
Sie wird vom Spiegelbild gejagt
In ihren tiefsten Träumen davon geplagt
 
Ihre Kleider kurz und knapp
Andere raten ihr davon ab
Sie will doch nur sie selber sein
Fremde Blicke aber machen sie klein
 
Davon hat sie jetzt genug
Langsam kocht hoch ihre Wut
Sie zeigt nun ihr wahres Ich  
Spricht darüber öffentlich
 
**************************
 
Hermine und Kimi
Für jetzt und immer

 
Sobald die ersten Töne erklingen
Hörst du nur noch die Musik klar singen
Alles um dich herum unterbricht
Auf dich scheint nur das Bühnenlicht
 
Ihr Einklang mit Rhythmus und Melodie
So eine Freiheit verspürst du sonst nie
Verstehst du die Botschaft des Texts
Fragst du dich: Was kommt „next“?
 
Komm wir tanzen im funkelnden Schimmer
So bleibt uns dieser Augenblick für jetzt und immer
Gemeinsam im Tanz, wir lassen uns treiben
In diesem Moment für immer am Leben bleiben
 
Komm wir tanzen im funkelnden Schimmer

So bleibt uns dieser Augenblick für jetzt und immer
Gemeinsam im Tanz, wir lassen uns treiben
In diesem Moment für immer am Leben bleiben
 
Das Herz entfacht, das Feuer brennt
Mit jedem Schritt werden wir eins im Moment
Lass uns schnell im Kreise drehen
Und diese wunderschöne Reise begehen
 
Die durchströmt die Energie der süßen Klänge
Sie verbreitet sich in der ganzen Menschenmenge
Der pulsierende Beat zieht dich in den Bann
Mach das alles hier „just for fun“.
 
Komm wir tanzen im funkelnden Schimmer
So bleibt uns dieser Augenblick für jetzt und immer
Gemeinsam im Tanz, wir lassen uns treiben
In diesem Moment für immer am Leben bleiben
 
Komm wir tanzen im funkelnden Schimmer

So bleibt uns dieser Augenblick für jetzt und immer
Gemeinsam im Tanz, wir lassen uns treiben
In diesem Moment für immer am Leben bleiben
Yessin
 
In einer Welt, die oft so schnell sich dreht
Wo’s für jeden nur um sich und seine Wege geht,
Da stehen wir zusammen Seite an Seite,
Gemeinsam stark, im gleichen Schritt und Tritt
 
Wenn Dunkelheit die Herzen zu erdrücken scheint,
dann sind wir da; wie ein Leuchtfeuer, das erscheint
In unseren Händen liegt die Kraft, die uns verbindet,
Ein Band aus Solidarität, das uns immer wieder findet.
 
Einsamkeit verschwindet, wenn wir uns vereinen
Unser Zusammenhalt lässt uns strahlen
Hand in Hand gehen wir durch das Feuer der Zeit,
Gemeinsam sind wir stark in Glück und Leid.
 
In einer Welt, die oft so schnell sich dreht
Wo’s für jeden nur um sich und seine Wege geht,
Da stehen wir zusammen Seite an Seite,
Gemeinsam stark, im gleichen Schritt und Tritt
 
**********************
 
Felix
(Aufbruch)


Ich catche meinen Mut nun
Entferne mich von Leuten, die mir nicht gut tun  
Dabei ist’s egal, ob sie’s aus bösem Blut tun
Wasch mich rein wie ein Racoon
Und scheine wie der Moon soon
Ich weiß, ich war ein Bafoon
Doch jetzt: blessed wie ein Boon
 
Ich entferne den Parasit und zerschlage den Granit.
Ich bin jetzt im Lead (yeah), das hier ist mein Peak.
Weil ich mich jetzt lieb und nicht ständig nur verbieg‘
Komm ich jetzt zum Sieg in diesem innerlichen Krieg.
 
Ich catche meinen Mut nun
Entferne mich von Leuten, die mir nicht gut tun  
Dabei ist’s egal, ob sie’s aus bösem Blut tun
Wasch mich rein wie ein Racoon
Und scheine wie der Moon soon
Ich weiß, ich war ein Bafoon
Doch jetzt: blessed wie ein Boon
Circle of healin‘?
Not what I’m need’in
Denn ich carry self-care, hell yeah!
Gehe weg von dieser LR
 
Ich entferne den Parasit und zerschlage den Granit.
Ich bin jetzt im Lead (yeah), das hier ist mein Peak.
Weil ich mich jetzt lieb und nicht ständig nur verbieg‘
Komm ich jetzt zum Sieg in diesem innerlichen Krieg.

 
******************************************************    

VII. Übersetzen aus dem Unbekannten

Tom
Gedanken in der ruhigen Nacht

 
Mein Bett steht im Glanz des Mondes hell im Raum
In der reifen, vorangeschrittenen Nacht bin ich
voller Zweifel am Boden zerstört
Ich hebe meinen Kopf, meine Blicke schauen Richtung Mond
und ich werde von dem hellen Glanz geblendet
In Gedanken an die ruhigen Zeiten im alten Dorf
beuge ich meinen Kopf erschüttert in Richtung Boden
 
************************  
 
Lukas
(Nach Li Bo)

 
Die ruhige Nacht zieht draußen vorbei,
seine Gedanken liegen frei.
Sein Bett an der Wand flimmert,
durch das Fenster der Glanz des Mondes schimmert.
 
Und am Boden stehend fragt er zweifelnd sich,
bin der Reifste im Lande wirklich ich?
Den Kopf heben und in den Himmel schauen,
möchte er für Weisheit selbst den hellen Mond klauen.
 
Den Kopf gebeugt als alter Greis,
ist er immer noch für die Weisheit voller Fleiß.
Doch seine Bemühungen sind vorbei nun ist er an einem anderen Ort,
im chinesischen Dorf ist er fort.
 
******************************
 
Niklas
Viele Gedanken in ruhiger Nacht

 
Heller Mondglanz scheint vor das Bett
Meine Zweifel drücken mich an den Boden
Ich hebe meinen Kopf und der Mond scheint hell
Ich beuge meinen Kopf und denke an mein Heimatdorf
**************************

Lucca
Blumenwiese bei Nacht
(eine freie Interpretation)


Rot Blau Gelb scheinen hier
Dunkelheit umhüllt, es geht ins Schwarz
Tropfen Wasser glitzern im Mondschein
Morgenröte, Wasser schimmert, Auge voller Farbe
 
**************************  
 
Lara
Gedanken der Nacht
(eine freie Interpretation)

 
Der Mond wach, die Menschen schlafen
Gedanken fließen, ich kann nicht ruhen
Sorgen von gestern & morgen halten mich wach
Nacht für Nacht dasselbe
 
*********************************
 
Carla
Dunkelheit
(eine freie Interpretation)
 

In der finsteren Dunkelheit
In der tiefen Schwärze des dunklen Waldes
liegen die grausamen Kreaturen der Nacht
rennst du, verfolgen sie dich!
stellst du dich, wissen sie zurückzuweichen
 
****************************************  
 
Johannah
Drei Tage wach
(eine freie Interpretation)

 
Lass mich sofort los, Gedankenkarussell!
Sorgen prasseln auf mich hinab,
Ob ich wirklich bestehen werde?
Wann ich endlich friedlich einschlafe?
Stehe mir wie immer nur selbst im Weg.

*************************************

Gedanken in friedvoller Nacht
 
Bis an mein Bett drang der helle Schein,
fast so, als wäre der Boden von Reif bedeckt.
Ich blickte empor zum leuchtenden Mond,
gedachte dann mit gesenktem Kopf der Heimat.
 
Li Bo (um 725), übersetzt von Thomas O. Höllmann, aus: Erwartung und Melancholie. Sechzig Gedichte aus dem alten China. Herausgegeben und übersetzt von Thomas O. Höllmann, Engeler Verlag / roughbooks 2022, S. 12f.

„Der Reichtum der Welt im Reichtum der Silben" - die Klasse 1d3 des Louise-Schröder-Gymnasiums