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(Thomas Kling)
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Johst, Hanns
Buchtitel

Requiem für Fritz Todt

Verlag

Zentralverlag der NSDAP. F. Eher Nachf., München 1945

Bibliographie

Johst, Hanns
Requiem für Fritz Todt
Zentralverlag der NSDAP. Eher Nachf., München 1945

51 S.
OPapp.
Beilagen: Papierstreifen (wie ein Klappentext
Prov. unbek.) zum Band
Karte des Zentr.verl. d. NSDAP mit der Bitte um Besprechung A. d. Inhalt: Fritz Todt war der Leiter der OT. des Nationalsozialistischen Systems und der Erbauer und Begründer der Reichsautobahnen. Er wird in dem Band von Hannes Johst mit Martin Luther und Michelangelo verglichen und, teils auch in Versen, hymnisch besungen. Hanns Johst 81890-1978) Johst wuchs als Sohn eines Volkschullehrers in Oschatz und Leipzig auf, wo er 1910 sein Abitur ablegte. Ein früher Berufswunsch war Missionar zu werden. Mit 17 Jahren war er kurzfristig als Pfleger in der Bodelschwingh'schen Anstalt in Bethel tätig. Danach studierte er Medizin, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Sein Studium an den Universitäten Leipzig, München und Wien brach er 1915 ab. 1914 veröffentlichte er sein erstes Drama, den Einakter Die Stunde der Sterbenden. Als Kriegsfreiwilliger wurde Johst nach nur zwei Monaten wegen einer nicht näher bezeichneten Krankheit aus dem Heer entlassen und lebte anschließend als freier Schriftsteller und Regieassistent. Er heiratete die wohlhabende Johanna Feder, mit der er 1918 ein Anwesen am Starnberger See bezog. Johsts Frühwerk entstand im Bann des Expressionismus. Beispiele dafür sind Der Anfang (1917) oder Der König (1920). Mit dem Stück Der Einsame über den Dramatiker Christian Dietrich Grabbe erzielte Johst 1917 seinen Durchbruch als Bühnenautor. Das Stück weist bereits völkische und antisemitische Elemente auf, die sich in seinem Roman Kreuzweg und dem Schauspiel Propheten von 1922 verfestigen sollten. Bert Brecht konzipierte sein Drama Baal als künstlerische Auseinandersetzung und Pendant zum Einsamen von Johst, den Brecht als #furchtbaren Expressionismus# bezeichnete. Später wandte Johst einen mehr realistischen Stil an. In dieser Zeit entstanden die Komödien Wechsler und Händler (1923), Die fröhliche Stadt (1925) und Marmelade (1926), die gesellschaftliche Missstände als Versagen der demokratischen Verfassung Deutschlands darstellen, sowie das historische Drama Thomas Paine (1927). In den 1920er Jahren wurde Johst einer der bekanntesten deutschen Nachwuchs-Dramatiker, den die politisch Rechten für sich reklamierten. 1928 trat Johst dem von Alfred Rosenberg gegründeten Kampfbund für deutsche Kultur bei. 1932 wurde er Mitglied der NSDAP (Mitglieds-Nr. 1 352 376). In seinem Essay Standpunkt und Fortschritt von 1933 bekannte Johst sich ausdrücklich zu Hitlers Weltanschauung. Nach der Machtübernahme war Johst maßgeblich an der Gleichschaltung der Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste, bei der Auflösung des Deutschen PEN-Zentrums und der Gründung der Union Nationaler Schriftsteller beteiligt. Als Präsident der Reichsschrifttumskammer, einer Unterabteilung der Reichskulturkammer, stand er ab 1935 einer Institution vor, von der sich die Nationalsozialisten die "Freihaltung des Schrifttums von ungeeigneten und unzuverlässigen Elementen" erwarteten. Während des Dritten Reiches bekleidete Johst weitere Ämter, u.a. Chefdramaturg des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt in Berlin, Präsident der Sektion für Dichtkunst an der Preußischen Akademie der Künste, Präsident der Union Nationaler Schriftsteller. Im Januar 1934 wurde er zum Preußischen Staatsrat ernannt. Er war Mitglied (Nr. 274 576) der Allgemeinen SS, wurde am 30. Januar 1942 zum SS-Gruppenführer ernannt und am 9. November 1944 in den Stab des Reichsführers SS aufgenommen. Er war Freund und Chronist Heinrich Himmlers. Nach Kriegsende wurde Johst interniert und am 7. Juli 1949 von einer Münchner Spruchkammer im Entnazifizierungsverfahren zunächst als #Mitläufer# eingestuft. Ein Berufungsverfahren endete mit der Einstufung als #Hauptschuldiger# und einer dreieinhalbjährigen Arbeitslagerstrafe (bereits verbüßt). Nach seiner Haftentlassung 1948 konnte Johst schriftstellerisch nicht mehr Fuß fassen. Er starb am 23. November 1978 in Ruhpolding.

Artikelnummer

A 10886

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