Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Die Leiden des Camoes oder Untergang und Vollendung der portugiesischen Macht
Verlag
Hegner, Köln / Olten 1957
Bibliographie
Schneider, Reinhold
Die Leiden des Camoes oder Untergang und Vollendung der portugiesischen Macht
Hegner, Köln / Olten 1957
8°
210 S.
OBrosch.
Luís Vaz de Camoes (* 1524 oder 1525 vermutlich in Coimbra oder Lissabon
+ 10. Juni 1579 oder 1580 in Lissabon) gilt als der portugiesische Nationaldichter.
Biographische Angaben über ihn sind spärlich und teilweise nicht gesichert: Er studierte vermutlich an der Universität Coimbra, diente als Soldat in Nordafrika, lebte in Macao und Goa/Indien und hielt sich in Mosambik auf. Erst ca. 1570 kehrte er nach Portugal zurück. Er gehörte zu den gebildesten Männern seiner Zeit. 1553 wurde er in eine Schlägerei verwickelt und festgenommen, jedoch vom König begnadigt. Kurz darauf tauschte er sein höfisches Leben gegen das eines Seemanns und Soldaten ein. Er befand sich siebzehn Jahre lang mit der königlichen portugiesischen Flotte in Indien und Afrika.
Camoes schrieb u.a. Lieder, Oden und Sonette. Sein Hauptwerk ist das Epos Os Lusíadas (1572), das als Die Lusiaden auch ins Deutsche übersetzt wurde - allerdings erst 1806. Die "Lusiaden" schildern in homerischer Breite, mit Anklängen an die Odyssee und unter Rückgriff auf klassisches Mythen und Götter, die Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama, seine Reise ums Kap der Guten Hoffnung und entlang der afrikanischen Ostküste bis nach Calicut.
Sein Todestag, der 10. Juni, ist portugiesischer Nationalfeiertag.
Der höchste portugiesische Literaturpreis, Prémio Camoes, der seit 1989 jährlich verliehen wird, wurde nach Luís de Camoes benannt.
NK 0025