Der Flügelflagel gaustert /
durchs Wiruwaruwolz, /
die rote Fingur plaustert, /
und grausig gutzt der Golz.
Die Fackel Nr. 577-582, November 1921. XXIII. Jahr. Herausgegeben von Karl Kraus
Verlag
Die Fackel, Wien 1921
Bibliographie
Die Fackel Nr. 577-582, November 1921
Die Fackel Nr. 577-582, November 1921. XXIII. Jahr. Herausgegeben von Karl Kraus
Die Fackel Nr. 577-582
Die Fackel, Wien 1921
8°
72 S.
OBrosch.
A. d. Inhalt:
Karl Kraus: Monarchie und Republik (gespr. am 16. .Oktober 1921)
Theater, Kunst und Literatur
Zur Sprachlehre (mit Lyrik
Überführung eines Plagiators (mit Lyrik)
Inschriftne (4 Gedichte)
Worte, sie sollen es lassen stahn
u.a.
»Die Fackel« v. Karl Kraus gilt heute als singuläre Erscheinung. Der Monomane Karl Kraus (1874 - 1936) schrieb diese in unregelmäßiger Folge erscheinende Publikation ein Vierteljahrhundert lang praktisch im Alleingang.
Am 1. April 1899 gründete Karl Kraus die Zeitschrift Die Fackel. In der Vorrede zur Fackel sagte er sich von allen Rücksichten auf parteipolitische oder sonstige Bindungen los. Unter dem Motto Was wir umbringen, das er dem reißerischen Was wir bringen der Zeitungen entgegenhielt, sagte er der Welt, vor allem der der Schriftsteller und Journalisten, den Kampf gegen die Phrase an und entwickelte sich zum wohl bedeutendsten Vorkämpfer gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache.
Die Fackel kam als Heftchen mit rotem Umschlag heraus. In den ersten Jahren zeigte das Titelblatt die Zeichnung einer Fackel vor der Silhouette Wiens mit dem Symbol des Theaters und der darstellenden Künste der antiken Theatermasken, die Komödie und Tragödie symbolisieren. Da sein ehemaliger Verleger sich darauf die Rechte gesichert hatte, erschien Die Fackel später mit einem nüchternen Titel, der nur aus Text bestand.
Die Fackel ist eine Biographie ihres Herausgebers. Von Anfang an war Karl Kraus nicht nur der Herausgeber, sondern auch der Autor der meisten Beiträge. Während jedoch die Fackel zu Beginn durchaus mit anderen ähnlichen Zeitschriften (wie etwa der Weltbühne) vergleichbar war, wurde sie später mehr und mehr die privilegierte Form seines eigenen schriftstellerischen Ausdrucks. Karl Kraus war finanziell unabhängig und musste keine Rücksichten nehmen. So war Die Fackel allein sein Werk
es wurde darin ausschließlich gedruckt, was er für richtig hielt.
Von 1912 an bis kurz vor seinem Tod (die letzte Fackel erschien im Februar 1936) waren (mit seltenen Ausnahmen) alle Originalbeiträge der Fackel von Karl Kraus allein geschrieben. Umgekehrt ist der überwältigende Anteil seines Werks in der Fackel zu finden
nur wenig hat er außerhalb der Fackel publiziert.
Die gesamte Fackel umfasst über 20.000 Seiten und 922 Nummern, wobei Karl Kraus es sich zur Gewohnheit machte, Doppel-, Dreifach- und Vierfachnummern erscheinen zu lassen. Von der ersten Vierfachnummer im Sommer vor dem Ersten Weltkrieg variiert der Umfang bis hin zu den 316 Seiten der Sechzehnfachausgabe Nr. 890 bis 905 mit dem Titel Warum die Fackel nicht erscheint. Die Fackel erschien infolge dieser engen Bindung an den praktisch einzigen Autor unregelmäßig (oder wie Kraus es selbst formulierte: in zwangloser Folge), mit gelegentlichen Unterbrechungen, die sich auf Reisen, Besuche, Sommerfrischen usw. zurückführen lassen.
NK 0011